Als einer der Wegbereiter der nicht-figurativen, abstrakten Kunst wurde der deutsche konstruktivistische Bildhauer und Maler Otto Freundlich 1878 in Stupsk (Polen) geboren. Er studiert Kunstgeschichte in München, dann in Florenz und schafft seine ersten, dem Jugendstil nahen Werke im Jahre 1907. Ab 1908 lebt er regelmässig in Paris, wo er Apollinaire, Braque,

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  Biographie de Otto Freundlich

  Als einer der Wegbereiter der nicht-figurativen, abstrakten Kunst wurde der deutsche konstruktivistische Bildhauer und Maler Otto Freundlich 1878 in Stupsk (Polen) geboren. Er studiert Kunstgeschichte in München, dann in Florenz und schafft seine ersten, dem Jugendstil nahen Werke im Jahre 1907. Ab 1908 lebt er regelmässig in Paris, wo er Apollinaire, Braque, Picasso, Gargallo, Juan Gris und André Salmon kennenlernt. Er lebt in einem der Ateliers des « Bateau Lavoir » und interessiert sich zu dieser Zeit für die Techniken des Mosaïk und der Glasmalerei. 1911 stellt er seine ersten nicht- figurativen Gemälde her, die den Weg zu einem künstlerischen Ausdruck ebnen, der sich auf die figurative, geometrische Tradition gründet und zu abstrakten, aus Variationen der Farben enstehenden Kompositionen führt .
  1914 arbeitet er an der Restaurierung der Kirchenfenster der Kathedrale von Chartres. In den dreißiger Jahren besucht er regelmäßig Auvers sur Oise, auf der Spur von Vincent Van Gogh, für den er eine große Verehrung empfindet.
  Nach der Novemberrevolution 1918 in Deutschland engagiert sich Freundlich politisch als Mitglied der Novembergruppe, einer Künstlervereinigung, und organisiert 1919 mit Max Ernst die erste deutsche Dada-Ausstellung in Köln. Er beteiligt sich an der 1930 in Paris gegründeten Gruppe « Kreis und Quadrat »  und 1931 an der Künstlervereinigung « Abstraction-Création ». Schliesslich gründet er 1936 eine private Kunstakademie in Paris, die er « Le Mur » (die Mauer) nennt. Dort lehrt er Zeichnen und Radierung sowie Malerei. Im selben Jahr trifft er Gaston Chaissac,dem er dazu rät, sich der Malerei zu widmen. Als Freundlich eines der Werke Chaissacs´sieht, ruft er aus : « Ein Meister ist uns geboren ».
  Als Jude und Vorläufer abstrakter Kunst bekannt, steht 1937 eine Abbildung seiner Skulptur « Der Neue Mensch » (1912) auf der ersten Seite des Katalogs der nationalsozialistischen Ausstellung « Entartete Kunst » und seine Werke werden systematisch zerstört. Bei Kriegsausbruch wird Otto Freundlich (Jude steht schon vorher da, muss nicht wiederholt werden.) von der französischen Behörde verhaftet, interniert, jedoch schliesslich durch Picassos´ Intervention wieder befreit.  Bis 1940 kann er in Frankreich bleiben, wo er in dem Pyrenäendorf Saint Paul de Fenouillet Zuflucht findet. Von französischen Kollaborateuren denunziert, wird er am 23.2.1943 erneut verhaftet und in das Konzentrationslager Sobibor (Lublin- Maidanek), Polen deportiert, wo er am Tag seiner Ankunft ermordet wird. Otto Freundlich wurde 65 Jahre alt.
  

  

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