Die Künstlerin, von der man sagt, sie sei nicht klassifizierbar und zu keiner Mode subsumierbar, hat ihren eigenen Stil zwischen Klassik und zeitgenössischer Malerei gefunden. Das Fundament ihrer Kunst ist das Hell-Dunkel (ein in der Renaissance entwickeltes Gestaltungsmittel in der Malerei), die Auseinandersetzung mit den Kontrasten von Licht und
Schatten; die Lasur (eine Technik, mit der man Transparenz und Tiefe erzeugt) wird zu einem parallelen und solidarischen Weg, den sie ganz am Anfang des einundzwanzigsten Jahrhunderts einschlägt. Ihre Lasuren, schlicht und tiefgründig, strahlen eine bemerkenswerte Intensität aus; ihr Weiss oder Blassgelb tritt aus Schwarz und Braun heraus, dadurch entsteht eine Dimension, die sich zwischen Vergangenheit und Zukunft, zwischen Realem und Irrealem bewegt.
Tanagra illustrierte zwei Bücher („Dans les sables des sommeils“ Vlg. Tipaza, Cannes und „Les ombres qui nous envahissent“ Vlg. Le Dormeur du Val 2001) in Zusammenarbeit mit dem Dichter Pascal Payen Appenzeller.
Tanagra liebt Katzen und lebt allein (sie ist sozusagen mit der Malerei „verheiratet“), wohnt und arbeitet in Vallauris in der Nähe von Cannes. Sie gehört zum Atelier 49, das Veranstaltungen auf dem Gebiet der zeitgenössischen Kunst, aber auch der Musik, der Dichtung und der Verlagsarbeit organisiert.
„Refugium des Hell-Dunkels. Inszenierung der Hoffnungen und Verzweiflungen, Niederschrift der inneren Triebe und eines Gedächtnisses, das das Netz mit dem Faden der Finsternis zieht“ das schreibt Tanagra auch.